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Immerhin ist die Linie, die feine wie die kräftigere, ein dankbares und bequemes Element zur Gliederung […].

Immerhin ist die Linie, die feine wie die kräftigere, ein dankbares und bequemes Element zur Gliederung, in ihrer Wirkung der waagrecht laufenden Schriftzeile ebenso verwandt wie entgegengesetzt. Sie verschafft sich Geltung, ohne sich vorzudrängen, schließt hier mit Entschiedenheit ab und leitet dort, einem Zeilenfall angepaßt, aufs verbindlichste über. Auch als Senkrechte, mehr oder weniger kräftig, erfüllt sie eine wichtige Funktion.

Josef Käufer, 1956.

Quelle: Das Setzerlehrbuch. Die Grundlagen des Schriftsatzes und seiner Gestaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Otto Blersch, 1965. S. 289.




Überschriftzeilen werden nicht mit Blocksatz auf volle Satzbreite ausgetrieben.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 175.




Die Grotesk hat nicht nur eine Zukunft, sie ist die Drucktype der Zukunft.

Die Grotesk hat nicht nur eine Zukunft, sie ist die Drucktype der Zukunft.

Karl Gerstner, 1964.

Quelle: Programme entwerfen: statt Lösungen für Aufgaben Programme für Lösungen. 3. Ausgabe. Baden: Lars Müller, 2007. S. 33.




Zwei oder mehrere auf einer Buchseite nebeneinanderstehende Textspalten sind eine typographische Einheit. Sie müssen als Ganzes gesehen werden.

Zwei oder mehrere auf einer Buchseite nebeneinanderstehende Textspalten sind eine typographische Einheit. Sie müssen als Ganzes gesehen werden. Das gilt vor allem für das Verhältnis des Zwischenschlags zu den Ausgangs-›Leerzeilen‹.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 92.




Die Typographie bestand aus grob gesetzten Satzblöcken, die flächig das Papier bedeckten und ein manchmal verwirrendes Durcheinander von Farbflächen, Symbolen und fetten Linien in asymmetrischer Anordnung ergaben.

Das Weimarer Bauhaus (1923 als Dessauer Bauhaus gegründet und 1933 geschlossen) hat sich mit moderner Formgebung beschäftigt. Die Grotesk galt als die Universal-Druckschrift. Die Typographie bestand aus grob gesetzten Satzblöcken, die flächig das Papier bedeckten und ein manchmal verwirrendes Durcheinander von Farbflächen, Symbolen und fetten Linien in asymmetrischer Anordnung ergaben. Die Liebe zur Grotesk und eine gewisse Großzügigkeit des Satzbildes blieben lebendig bis heute.

Josef Käufer, 1956.

Quelle: Das Setzerlehrbuch. Die Grundlagen des Schriftsatzes und seiner Gestaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Otto Blersch, 1965. S. 293.




Es ist eine Sache, ob Bilder einem Text zugeordnet oder untergeordnet werden, und eine andere, ob sie allein für sich sprechen sollen, mit nur geringer Unterstützung oder Begleitung durch Texte, seien es erklärende Legenden oder parallellaufende selbständige Texte.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 279.




Die feine farbige Unterstreichung signalisiert Raffinement und Präzision.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 135.




wer nach der römischen capitalis, wer nach mittelachse und versalien greift, enthüllt, dass er ein demonstrationsbedürfnis hat, um ein inneres vakuum zu verdecken.

Otl Aicher, 1988.

Quelle: Typographie. 3. Aufl. Lüdenscheid: Ernst & Son, 1995. S. 91.




Die Abstände über und unter der Linie müssen deutlich unterschieden sein, dennoch darf die Linie nicht an der folgenden Zeile kleben.

Die Linie als Kopflinie der darauffolgenden Textgruppe. Die Abstände über und unter der Linie müssen deutlich unterschieden sein, dennoch darf die Linie nicht an der folgenden Zeile kleben.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 147.




Je fetter die unterstreichende Linie, desto ›lauter‹ die Auszeichnung.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 135.




Dieser wird in der klassischen Typografie für Titelsatz in Büchern oder Akzidenzen (Gelegenheitsdrucksachen) wie Einladungen oder Speisekarten verwendet, ist aber nicht für zusammenhängenden Text geeignet.

[...] Ebenfalls symmetrisch, aber flatternd ist Satz auf Mittelachse. Dieser wird in der klassischen Typografie für Titelsatz in Büchern oder Akzidenzen (Gelegenheitsdrucksachen) wie Einladungen oder Speisekarten verwendet, ist aber nicht für zusammenhängenden Text geeignet.

Indra Kupferschmidt, 2002.

Quelle: Buchstabenkommenseltenallein. Ein typografisches Werkstattbuch. 3. Aufl. Weimar: Universitätsverlag, 2002. S. 69.




Diese Groteskschriften sind die ›Natur‹, zu der wir zurückkehren müssen; sie bedeuten uns dasselbe, was dem modernen Architekten die Ingenieurbauten sind.

Eine Schrift, die diesem Zeitgefühl entspricht, müßte also exakt, präzis und unpersönlich sein. Sie müßte sich sinnvoll und ohne Umschweife als das darstellen, was sie ist. Ist sie Drucktype, so darf sie keine Schreibschrift nachahmen wollen. Unsere Druckschrift ist der maschinelle Abdruck maschinell hergestellter Metallettern, die mehr Lesezeichen sind als Schrift. Unsere Drucktype ist keine Ausdrucksbewegung, wie es die Handschrift ist; alle von links nach rechts drängende Dynamik, alles Breiter- und Schmalerwerden, das erst durch die geschnittene Rohr-oder Kielfeder in die Schrift hineingenommen ist, hat bei der Drucktype keinen Sinn. Wir müssen endlich einmal die Konsequenzen aus der Erfindung des Letterngusses ziehen. Diesen Forderungen unseres heutigen Formgefühles entspricht am ehensten das Bild der Groteskschriften, also der jüngsten Schrift der organischen, vom Künstler nicht gestörten Schriftentwicklung. Diese Groteskschriften sind die ›Natur‹, zu der wir zurückkehren müssen; sie bedeuten uns dasselbe, was dem modernen Architekten die Ingenieurbauten sind. Gelingt es uns, diesen Stoff zu bewältigen, dieser ›Natur‹ als Künstler Herr zu werden, so werden wir die Schrift unserer Zeit gefunden haben.

Paul Renner, 1927.

Quelle: Die Schrift unserer Zeit. In: Die Form. Zeitschrift für gestaltende Arbeit (Berlin), 2. Jg., 1927, Nr. 2. S. 110.




Wieviel Textzeilen auf eine Überschrift noch folgen müssen, die im unteren Teil der Seite steht, hängt ebensosehr von der Bedeutung der Überschrift ab wie von der Gesamtzeilenzahl der Seite.

Wieviel Textzeilen auf eine Überschrift noch folgen müssen, die im unteren Teil der Seite steht, hängt ebensosehr von der Bedeutung der Überschrift ab wie von der Gesamtzeilenzahl der Seite. Eine Mindestzeilenzahl sollen auch Schlußseiten aufweisen. In beiden Fällen entscheidet das Gefühl. Regeln, die für solche Fälle genannt werden, können den vielfältigen Möglichkeiten im Buchsatz nicht gerecht werden.

Josef Käufer, 1956.

Quelle: Das Setzerlehrbuch. Die Grundlagen des Schriftsatzes und seiner Gestaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Otto Blersch, 1965. S. 193.




Flattersatz hat wegen der gleichmäßigen Wortabstände immer ein ruhiges Satzbild, aber er ist sensibel, er stellt höhere Anforderungen an den Zeilenumbruch als Blocksatz.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 90.




Um die Wirkung einer Arbeit zu steigern, bedient sich der Setzer der Linie, Farbfläche und des Ornaments.

Alle für den Wortlaut des Manuskriptes verwendeten Schriftlettern sind primäre Mittel. Um die Wirkung einer Arbeit zu steigern, bedient sich der Setzer der Linie, Farbfläche und des Ornaments. Das sind sekundäre Mittel. Die ersten muß er, die letzten kann er anwenden.

Josef Käufer, 1956.

Quelle: Das Setzerlehrbuch. Die Grundlagen des Schriftsatzes und seiner Gestaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Otto Blersch, 1965. S. 290.




die bücher des 18. und 19. jahrhunderts hatten ihren gewohnheitsmäßigen satzspiegel, eine spalte pro seite, irgendwie richtig hingestellt, blocksatz, pagina unten mitte.

der ruf nach Freiheit ist neu. die neue typographie will eine freie typographie sein. früher, in einer textorientierten buchgestaltung, gab es das problem Freiheit nicht. die bücher des 18. und 19. jahrhunderts hatten ihren gewohnheitsmäßigen satzspiegel, eine spalte pro seite, irgendwie richtig hingestellt, blocksatz, pagina unten mitte.

Otl Aicher, 1988.

Quelle: Typographie. 3. Aufl. Lüdenscheid: Ernst & Son, 1995. S. 15.




Bei Unterstreichungen ist die Stärke der Linie zu bedenken, der Abstand der Linie von der Schriftlinie und die Frage, ob Unterlängen ausgespart werden sollen.

Friedrich Forssman, 2002.

Quelle: Detailtypografie. Nachschlagewerk für alle Fragen zu Schrift und Satz. 4. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2008. S. 277.




Marginalien sind aktiver als Fußnoten; man kann und soll sie nicht überlesen. Aber auch Fußnoten können marginal angeordnet werden.

Hans Peter Willberg, 1997.

Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 162.